Längere Wege für bessere Ergebnisse: Umfrage stützt Reformpläne

73 % der Deutschen würden für bessere OP-Ergebnisse längere Anfahrtszeiten akzeptieren. Qualität vor Wohnortnähe: Hygiene, ärztlicher Ruf und Empfehlungen zählen mehr als kurze Wege. Die Umfrage stützt zentrale Ziele der geplanten Krankenhausreform.

27. Juni 2025
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Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands zeigt deutliche Präferenzen der Bevölkerung bei der Krankenhauswahl: 73 % der Befragten würden bei risikoreichen Eingriffen wie Herz- oder Lungenoperationen längere Fahrzeiten akzeptieren, sofern die Ergebnisse in spezialisierten Kliniken besser sind. Auch bei Eingriffen mittlerer Komplexität, etwa beim Gelenkersatz, spricht sich knapp die Hälfte für eine weitere Anreise zugunsten höherer Qualität aus. Die Mehrheit der Befragten würde hierfür auch mehr als eine Stunde Fahrtzeit in Kauf nehmen. Als wichtigste Kriterien bei der Krankenhauswahl nannten die Teilnehmer:innen Sauberkeit und Hygiene (83 %), gefolgt vom ärztlichen Ruf (46 %), Empfehlungen durch Hausärzt:innen (44 %) und dem Ansehen der Einrichtung (41 %). Nur acht Prozent bewerteten die Nähe zum Wohnort als sehr wichtig. Hintergrund der Erhebung sind anstehende Gespräche von Bund und Ländern zur Krankenhausreform. Diese sieht eine stärkere Spezialisierung und Mindestmengenregelungen vor. AOK-Chefin Carola Reimann forderte die politischen Entscheidungsträger:innen auf, an den Qualitätszielen festzuhalten. Für die Umfrage wurden 8.579 Personen ab 18 Jahren telefonisch und online befragt.

Quelle:

aerzteblatt.de


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