Marburger Bund: Positive Impulse der Krankenhausreform, aber auch Lücken

Der Marburger Bund bewertet die Krankenhausreform positiv, insbesondere die Gegenfinanzierung von Tarifsteigerungen und die geplante Personalbemessung für Ärzt:innen, fordert jedoch regionale Reservekapazitäten für Krisenfälle. Gleichzeitig betont der Verband die Notwendigkeit von Weiterbildungsverbünden, um die ärztliche Qualifizierung auch in einer reformierten Krankenhauslandschaft sicherzustellen.

18. Dezember 2024
  • Politik


Der Marburger Bund (MB) sieht in der vom Parlament beschlossenen Krankenhausreform wichtige Fortschritte, hebt jedoch weiterhin bestehende Herausforderungen hervor. Positiv bewertet MB-Vorsitzende Susanne Johna die rückwirkend für 2024 geplante Gegenfinanzierung von Tariflohnsteigerungen, die eine faire Personalvergütung ermöglichen soll. Auch die Einführung einer Evaluationsphase für ein ärztliches Personalbemessungssystem, das den Ist-Zustand mit patientengerechten Vorgaben vergleicht, sei ein wichtiger Schritt.

Johna fordert zudem die Schaffung von Reservekapazitäten in der Krankenhausplanung, um auf regionale Katastrophen oder Verteidigungsfälle vorbereitet zu sein. Ohne klare Notfallpläne sei die Gesundheitsversorgung in Deutschland fahrlässig unzureichend.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die ärztliche Weiterbildung: Durch die Konzentration auf wenige medizinische Kompetenzzentren könnten Lücken entstehen. Johna plädiert deshalb für Weiterbildungsverbünde, in denen Krankenhäuser und Praxen kooperieren und gemeinsam Fachbereiche abdecken. Neue Regelungen für die Arbeitnehmerüberlassung von Ärzt:innen in Weiterbildung seien dabei unerlässlich. Der MB kündigt an, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass die Reform nicht auf Kosten der Nachwuchsqualifikation und Versorgungssicherheit geht…

Quelle:

aerzteblatt.de


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