Medizininformatik-Initiative (MII) legt den Grundstein für den europäischen Gesundheitsdatenraum
In Jena diskutierten über 300 Fachleute über Chancen und Risiken der Datennutzung im Gesundheitswesen. Die Medizininformatik-Initiative präsentierte Forschungsergebnisse, die die Versorgung und die Patientensicherheit verbessern sollen…
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Beim Symposium der MII am 11. September 2025 in Jena stand die Nutzung von Gesundheitsdaten im Mittelpunkt. Rund 300 Expertinnen und Experten erhielten Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und Perspektiven. Die Veranstaltung wurde von Vertreterinnen und Vertretern des Bundesforschungsministeriums sowie der MII-Koordinationsstelle eröffnet.
Erste Auswertungen verdeutlichten den Nutzen für die Versorgung. So zeigte das Projekt POLAR_MI anhand von Routinedaten aus zehn Universitätskliniken, dass fast 38 Prozent der älteren Patientinnen und Patienten ungeeignete Medikamente erhielten. Zudem konnten Risiken wie gastrointestinale Blutungen oder Hypoglykämien identifiziert werden. Diese Ergebnisse untermauern den Wert der Dateninfrastruktur für die Arzneimitteltherapiesicherheit und die Pharmakovigilanz.
Ergänzend wurde eine internationale Real-World-Evidence-Studie vorgestellt, die Daten aus 18 Ländern analysierte. Die Untersuchung machte deutlich, welchen Einfluss Medikamentenengpässe auf die Versorgung und Therapie haben. Auch deutsche Universitätskliniken waren an der Studie beteiligt, was die Anschlussfähigkeit der MII-Infrastruktur belegt.
Darüber hinaus wurde über die Rolle Deutschlands beim Aufbau des European Health Data Space (EHDS) diskutiert. Mit dem Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) und der Standardisierung der MII sei bereits eine zentrale Grundlage geschaffen worden. Nach Einschätzung der TMF kann der EHDS jedoch nur durch eine enge Kooperation von Wissenschaft, Behörden und Industrie erfolgreich umgesetzt werden.

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