Mehr Spielraum, mehr Tempo: GRN-Modell könnte Beispiel für regionale Versorgungslösungen werden
Die GRN-Kliniken im Rhein-Neckar-Kreis zeigen, wie Reform gelingen kann, mit Spezialisierung statt Stilllegung. Gesundheitsministerin Nina Warken würdigt das Konzept als „vorbildlich“ und verspricht Flexibilität für regionale Lösungen. Für die Klinikstandorte Weinheim, Schwetzingen, Sinsheim und Eberbach gibt es damit neuen Hoffnungsschimmer, doch der Ruf nach schneller Umsetzung wird laut.
- Ökonomie
- Politik
Im Rahmen eines Besuchs der Bundesgesundheitsministerin Nina Warken an der GRN-Klinik Weinheim stellten die Verantwortlichen ihr regionales Spezialisierungskonzept zur Krankenhausreform vor. Ziel ist es, die vier Klinikstandorte Weinheim, Schwetzingen, Sinsheim und Eberbach zukunftsfähig aufzustellen, statt sie durch zentralistische Strukturvorgaben aufs Abstellgleis zu manövrieren.
Weinheim soll sich auf Orthopädie konzentrieren, Schwetzingen auf Darmchirurgie und Sinsheim auf Kardiologie. Gleichzeitig bleibt eine breite Grundversorgung an allen Standorten erhalten. Ministerin Warken äußerte sich anerkennend über die regionale Eigeninitiative und lobte die Planungsreife des Konzepts. Das überarbeitete Gesetz trägt nun den Titel „Krankenhausversorgungsanpassungsgesetz“, ein Hinweis auf den erhöhten Spielraum für länderspezifische Ausnahmen und Kooperationen.
Landrat Stefan Dallinger bekräftigte, dass maßgeschneiderte Lösungen für alle vier Standorte möglich seien und die Reform somit nicht zum Nachteil für die GRN-Kliniken werde. Gleichzeitig machten Klinikverantwortliche deutlich, dass es nun auf Tempo ankommt. Planungssicherheit sei entscheidend, um Fachkräfte zu halten und Investitionen anzustoßen. Ab September sollen erste vier Milliarden Euro für Transformationskosten bereitgestellt werden. Insgesamt stehen 25 Milliarden Euro im Bundeshaushalt zur Verfügung.
swr.de