Mehr Verantwortung, klare Grenzen. Neue Runde in der Debatte um Pflegekompetenzgesetz

Pflegekräfte sollen mehr dürfen, doch nur im Schulterschluss mit Ärzt:innen. Der Hausärzteverband begrüßt das neue Pflegekompetenzgesetz, warnt jedoch vor einem Aufbau paralleler Strukturen. Kritik gibt es auch an der fehlenden Einbindung von MFA.

7. Juli 2025
  • Pflege
  • Politik


Der neue Entwurf zum Pflegekompetenzgesetz bringt alte Konflikte zurück in die politische Debatte. Der Hausärzteverband begrüßt die geplante Aufwertung der Pflege weist jedoch auf die Notwendigkeit bestehender Versorgungsstrukturen hin. Pflegefachpersonen sollen laut Verband nur dann erweiterte Aufgaben übernehmen, wenn sie fest in Praxisteams eingebunden sind.

Dr. Markus Beier kritisiert die mangelnde Präzisierung der Qualifikationsanforderungen. Er bemängelt zudem, dass medizinische Fachangestellte im Gesetzesentwurf gar nicht berücksichtigt werden, obwohl sie zunehmend weiterqualifiziert und unverzichtbar für eine wohnortnahe Versorgung seien.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Pflegekräfte selbstständig Aufgaben bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Demenz übernehmen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass dies die Versorgungsqualität verbessern und Ärzt:innen entlasten kann.

Der Deutsche Pflegerat fordert klare gesetzliche Regelungen. Pflegekräfte sollen eigenständig medizinische Leistungen erbringen dürfen jedoch innerhalb eines definierten rechtlichen Rahmens mit entsprechender Abrechnungskompetenz.

Ob diese Reform die Balance zwischen mehr Verantwortung und funktionierender Zusammenarbeit findet, entscheidet sich an ihrer Umsetzung. Fest steht, dass jede Aufwertung nur im Miteinander Wirkung entfaltet.

Quelle:

aerztezeitung.de


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