Millionendefizite bei Charité und Vivantes

Charité und Vivantes kämpfen mit tiefroten Zahlen. Trotz Sparkurs summierten sich die Defizite 2024 auf über 230 Millionen Euro. Steigende Kosten für Personal, Energie und Medikamente setzen die Berliner Landeskliniken unter Druck. Hoffnung auf schwarze Zahlen gibt es frühestens 2029.

6. März 2025
  • Ökonomie


Berlins landeseigene Krankenhäuser stehen weiter unter massivem finanziell unter Druck. Charité und Vivantes verbuchen für 2024 erneut hohe Verluste. Vivantes meldet ein Minus von 146 Millionen Euro bei 1,7 Milliarden Euro Umsatz. Die Charité erwartet 85 Millionen Euro Defizit bei 2,5 Milliarden Euro Umsatz. Beide Unternehmen setzen auf Sparmaßnahmen, um die Lage zu stabilisieren.

Schon 2023 lagen die Verluste im dreistelligen Millionenbereich. Vivantes konnte damals durch den Verkauf alter Immobilien das Minus begrenzen. 2024 fehlten solche Sondereinnahmen, sodass das Defizit trotz Einsparungen anstieg. Der für 2029 angestrebte Turnaround bleibt ambitioniert.

Die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach setzt vor allem auf eine stärkere ambulante Versorgung. Vivantes plant, sich daran anzupassen. Die Finanzierung bleibt jedoch eine Herausforderung. Die kommenden Monate werden entscheidend: Neben den Tarifverhandlungen mit Verdi stehen im Mai die Aufsichtsratssitzungen an, die die Bilanzen offiziell bestätigen müssen. Fest steht schon jetzt: Die finanzielle Gesundung der Berliner Kliniken wird ein langer Weg…

Quelle:

Der Tagesspiegel


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