Modernste Herzmedizin am UKSH: Kardiologisches Interventions-Centrum am Campus Kiel eröffnet
Neues Zentrum vereint Kinder- und Erwachsenen-Kardiologie unter einem Dach – wichtiger Baustein im Baulichen Masterplan des UKSH…
- Medizin
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ist heute (22. September) das neue Kardiologische Interventions-Centrum (KIC) feierlich eröffnet worden. In dem Zentrum sind die Herzkatheterlabore der Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und konservative Intensivmedizin) und der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie zusammengeführt worden.
Entstanden ist eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in Europa. Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen – vom Neugeborenen mit angeborenem Herzfehler bis zum Erwachsenen mit akutem Herzinfarkt – werden hier minimalinvasiv untersucht und behandelt. Die Lage direkt neben der Interdisziplinären Notaufnahme mit ihrer Chest-Pain-Unit ermöglicht schnelle Hilfe bei Herz-Notfällen.
Zur Eröffnung sagte Guido Wendt, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Schleswig-Holstein: „Mit dem neuen Kardiologischen Interventions-Centrum stärkt das UKSH die Herzmedizin in Schleswig-Holstein auf eindrucksvolle Weise. Hochmoderne Technik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Behandlung von Patientinnen und Patienten jeden Alters machen das KIC zu einem Zentrum mit Modellcharakter.“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH, betonte bei der Eröffnung, dass das KIC ein wichtiger Baustein des Baulichen Masterplans und damit der Gesamterneuerung des UKSH sei: „Die Expertinnen und Experten unseres Herzzentrums retten täglich Leben und setzen innovative Technologien ein. Jetzt verfügen sie über ein Umfeld, das ihren hohen Ansprüchen gerecht wird, mit kurzen Wegen und effizienten Prozessen.“
Das KIC wurde im zentralen Klinikgebäude Haus C in unmittelbarer Nähe zur Interdisziplinären Notaufnahme eingerichtet. Auf rund 1.500 Quadratmetern bietet das KIC einen Überwachungsbereich für die Betreuung vor und nach dem Eingriff sowie sechs hochmoderne Behandlungsräume. Sie sind mit innovativer Bildgebung ausgestattet, die besonders präzise Eingriffe ermöglicht.
Ein besonderer Vorteil ist die Kombination verschiedener Verfahren wie Durchleuchtung und Ultraschall. Sie erlaubt es dem Behandlungsteam, komplexe Eingriffe – etwa an den Herzklappen – äußerst schonend und exakt zu steuern. Für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit können modernste Verfahren zur Einschätzung der Erkrankung wie optische Kohärenztomographie (OCT) oder Druckdrahtverfahren genutzt werden. Zwei der Labore sind speziell auf die Behandlung von Rhythmusstörungen des Herzens ausgelegt. Hier ermöglichen unter anderem sogenannte 3D-Mapping-Verfahren die exakte Lokalisation und Behandlung auch komplexester Arrhythmien.
Ein besonderer Gewinn ist das KIC für die Versorgung von Kindern mit schweren Herzrhythmusstörungen. Bereits zuvor konnten junge Patientinnen und Patienten in spezialisierten EPU-Laboren mit modernsten Verfahren wie 3D-Mapping und Katheterablation behandelt werden – jedoch räumlich getrennt von der Kinderkardiologie. Mit dem neuen Zentrum arbeiten Kinderkardiologie und Elektrophysiologie nun unter einem Dach – für mehr Sicherheit und eine noch engere Zusammenarbeit beider Fachbereiche.
Prof. Dr. Derk Frank, Direktor der Klinik für Innere Medizin III, erläuterte: „Wir verfügen hier über Räume, die für den jeweiligen Einsatzzweck hochspezialisiert ausgerüstet sind – etwa für die Behandlung von Herzinfarkten und koronarer Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen sowie Defekten der Herzklappen und der Herzscheidewand. Entscheidend ist auch die Nähe zur Notaufnahme, sodass wir in akuten Fällen noch schneller handeln können.“ Zudem ermöglichen es neu geschaffene Strukturen der ambulanten Medizin innerhalb des KIC, zukünftig viele Patientinnen und Patienten am selben Tag aufzunehmen und wieder zu entlassen.
PD Dr. Jan Hinnerk Hansen, stellv. Direktor der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, ergänzte: „Ein großer Vorteil des KIC aus kinderkardiologischer Sicht ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Team der Erwachsenenkardiologie. Dadurch können wir die stetig wachsende Gruppe von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern deutlich besser versorgen, etwa bei Eingriffen an den Herzklappen oder beim Behandeln von Herzrhythmusstörungen.“
Zukünftig können im neuen KIC jährlich mehr als 4.000 Erwachsene sowie circa 400 Kinder und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern versorgt werden.
Im KIC steht nun eine medizintechnische Ausstattung mit einem Gesamtwert von rund 9 Mio. Euro zur Verfügung – bestehend aus Geräten aus den bisherigen Herzkatheterlaboren und hochmodernen Neuanschaffungen. Die Kosten für den Umbau im Rahmen des Baulichen Masterplans des UKSH belaufen sich auf circa 15 Mio. Euro.
Der reguläre Betrieb im KIC startet am 27. September 2025. Der Umzug aus den bisherigen Räumlichkeiten der 1. Medizin erfolgt am selben Tag – das UKSH stellt dabei eine lückenlose Versorgung von Notfällen sicher. Ergänzend dazu wurde der Ablauf im Vorfeld eng mit Feuerwehr und Rettungsdiensten abgestimmt.

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