Muldental-Kliniken insolvent – Experten warnen vor Kettenreaktion

Die Muldental-Kliniken sind insolvent – ein weiteres Opfer der Unterfinanzierung. Drei Viertel aller sächsischen Krankenhäuser schreiben rote Zahlen. Hohe Kosten und fehlende Bundesmittel machen den Kliniken zu schaffen. Experten fordern dringend Investitionen, um einen Kollaps der Gesundheitsversorgung zu verhindern.

4. März 2025
  • Ökonomie


Die Insolvenz der Muldental-Kliniken in Grimma und Wurzen zeigt die dramatische Finanzlage der sächsischen Krankenhäuser. Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS) schreiben rund 75 Prozent der 76 Kliniken rote Zahlen. KGS-Geschäftsführer Friedrich München macht dafür eine strukturelle Unterfinanzierung verantwortlich – ein Inflations- und Lohnkostenausgleich sei seit 2022 überfällig.

Bereits vor anderthalb Jahren hatte der Landkreis Leipzig zehn Millionen Euro bereitgestellt, um den Betrieb zu sichern. Ein Notverkauf der Kliniken scheiterte bisher an Verhandlungen mit der Sana-Kliniken AG. Streitpunkt ist unter anderem ein geforderter Lohnverzicht.

Die Krise betrifft nicht nur Sachsen: Bundesweit mussten zwischen 2020 und 2024 bereits 88 Kliniken Insolvenz anmelden, 369 Standorte wurden geschlossen. Gründe sind steigende Kosten für Energie, Personal und Medikamente.

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping fordert Investitionen und Unterstützung durch den Bund. Gleichzeitig warnt die Krankenhausgesellschaft vor weiteren Schließungen. Drohende Versorgungsengpässe erfordern schnelles Handeln…

Quelle:

lvz.de


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