Neue Chancen für Startups: Healthtech entdeckt die unterschätzte Frauenmedizin

Aktuelle Berichte zeigen große Lücken in der Frauenmedizin. Startups, Pharmakonzerne und Politik reagieren mit neuen Ansätzen…

5. September 2025
  • Data und KI
  • Medizin
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Die Defizite in der Frauenmedizin rücken zunehmend in den Fokus. Der Report „Closing the Women’s Health Gap“ 2024 belegt: Frauen verbringen weltweit 25 Prozent weniger Lebensjahre bei guter Gesundheit als Männer. In Österreich liegt der Unterschied bei drei Jahren.

Neue Forschungsdaten zeigen, dass Herzinfarkte, Schlaganfälle und Medikamentenwirkungen bei Frauen oft anders verlaufen. Dennoch basieren viele Therapien auf männlich geprägten Studien. Expertinnen wie Alexandra Kautzky-Willer fordern daher eine differenzierte Betrachtung.

Startups und Pharmakonzerne reagieren. Natural Cycles entwickelt datenbasierte Lösungen, die den Zyklus berücksichtigen. Andere Jungunternehmen arbeiten an Alternativen zu Kondomen oder fokussieren sich auf Endometriose. Auch Großkonzerne investieren verstärkt in die Frauengesundheit.

Gleichzeitig entstehen politische Initiativen: Der österreichische Aktionsplan Frauengesundheit definiert 17 Wirkungsziele, die WHO in Kopenhagen startete eine neue Förderlinie, und im EU-Parlament formierte sich die Gruppe „MEPs for Women’s Health“. In den USA ist das Thema mit Blick auf afroamerikanische Frauen besonders präsent.

Der Tenor hat sich gewandelt: Tabuthemen wie Wechseljahre werden offener diskutiert, alte Vorurteile in der Schmerzmedizin geraten ins Wanken. Damit entwickelt sich die Gendermedizin von einem Randthema zu einem Feld mit klarer Innovations- und Versorgungsperspektive.

Quelle:
brutkasten.com