Neustart in Wilhelmsburg: Groß-Sand soll Magnet für ambulante Versorgung werden
Das Krankenhaus Groß-Sand schließt, doch es könnte ein Modellprojekt entstehen. Statt Bettenstationen soll ein Zentrum für ambulante Versorgung aufgebaut werden. Politik und KV sehen darin eine Chance für Wilhelmsburg. Der Gesundheitsausschuss diskutiert am Dienstag. Die Bevölkerung bleibt skeptisch, fordert vor allem eine Notfallversorgung rund um die Uhr.
- Ökonomie
Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg steht der traditionsreiche Klinikstandort Groß-Sand vor einem grundlegenden Wandel. Die stationäre Krankenhausversorgung wird eingestellt. An ihre Stelle könnte ein sektorenübergreifendes Versorgungskonzept treten, das ambulante Angebote an einem zentralen Ort bündelt. Die Idee, ein medizinisches Versorgungszentrum, das bislang über das Quartier verteilte Praxen zusammenführt. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg sieht hierin einen strategischen Impuls. KV-Vorstand John Afful spricht von einem potenziellen „Magneten für die ambulante Versorgung“.
Politisch erhält das Vorhaben Rückenwind. Sowohl die Regierungsparteien SPD und Grüne als auch die CDU unterstützen die Vision einer ambulant-stationären Stadtteilklinik. Die Linke fordert darüber hinaus eine kontinuierliche Notfallversorgung rund um die Uhr. Einigkeit besteht über die Notwendigkeit, den Versorgungsbedarf der Wilhelmsburger Bevölkerung auch künftig zuverlässig zu decken.
Die Sozialbehörde hat hierzu eine Lenkungsgruppe eingesetzt. Sie soll konkrete Konzepte für eine tragfähige Zukunft des Standortes erarbeiten. Der Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft will sich am Dienstag mit dem Thema befassen. Aus der Bevölkerung wird eine hohe Beteiligung erwartet. Viele Bewohner:innen blicken mit Sorge auf die Umstrukturierung, insbesondere hinsichtlich der Notfallversorgung und der erreichbaren medizinischen Angebote im Stadtteil.
NDR.de

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