Offener Brief kritisiert Vergütungsregelung für Beleghebammen

GRN-Kliniken kritisieren den neuen Hebammenhilfevertrag. Beleghebammen drohen Einkommenseinbußen, Kliniken warnen vor Versorgungsengpässen…

29. August 2025
  • Ökonomie

Die GRN-Kliniken im Rhein-Neckar-Kreis haben in einem offenen Brief an den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) eine Anpassung des neuen Hebammenhilfevertrags gefordert. Der Vertrag tritt im November bundesweit in Kraft, nachdem eine Schiedsstelle im April auf Vorschlag des GKV-Spitzenverbands entschieden hatte.

Kritisch sehen die Kliniken die Auswirkungen auf freiberufliche Beleghebammen, die in den Geburtsstationen mitarbeiten. Nach der neuen Regelung wird die Vergütung reduziert, wenn Hebammen gleichzeitig mehrere Schwangere betreuen. Für die erste Betreuung wird der volle Satz gezahlt, für die zweite und dritte nur noch 70 Prozent, ab der vierten entfällt die Vergütung.

Die GRN-Kliniken warnen, dass diese Regelung die wirtschaftliche Basis vieler Beleghebammen gefährde. Zahlreiche Fachkräfte könnten ihre Tätigkeit in den Kliniken aufgeben. Damit drohten erhebliche Versorgungslücken, da Gynäkologinnen und Gynäkologen die Betreuung insbesondere in Randzeiten nicht allein sicherstellen könnten. Hebammen seien dort oft erste Ansprechpartnerinnen für werdende Eltern.

Die Kliniken fordern deshalb eine schnelle politische Korrektur des Vertrags, um die Versorgungssicherheit bei Geburten zu gewährleisten.

Quelle:
swr.de