Philippi warnt vor Versorgungsengpässen durch Reformvorgaben

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi verlangt Änderungen an der Krankenhausreform. Er warnt vor Qualitätsrisiken in Fachbereichen und lehnt pauschale Mittelverteilung ab…

3. September 2025
  • Politik
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Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi hat umfassende Nachbesserungen an der geplanten Krankenhausreform des Bundes gefordert. Das Ministerium teilte am Dienstag mit, dass die aktuellen Vorgaben die Patientenversorgung gefährden könnten. Philippi warnte vor Engpässen in der Facharztversorgung. Besonders betroffen seien Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Kritik übt der Minister an der Begrenzung der Facharzt-Anrechnung auf drei Leistungsgruppen je Standort. Diese Regelung führe in kleineren Kliniken zu Problemen bei Qualität und Versorgung. Philippi fordert, die Grenze auf fünf Leistungsgruppen anzuheben. Nur so könne die Reform eine tatsächliche Verbesserung der Versorgung erreichen.

Auch bei der Finanzierung sieht der Minister erheblichen Änderungsbedarf. Die vorgesehenen vier Milliarden Euro Transformationskosten dürften nicht pauschal verteilt werden. Eine Finanzierung nach dem Prinzip der Gleichverteilung lehnt Philippi ab. Die Mittel müssten gezielt dort eingesetzt werden, wo der Bedarf am größten ist. Besonders Flächenländer wie Niedersachsen seien auf eine bedarfsgerechte Zuweisung angewiesen.

Damit stellt sich Niedersachsen klar gegen die bisherige Linie des Bundes. Philippi macht deutlich, dass die Krankenhausreform ohne Anpassungen die Versorgung im Land nicht sichern wird.

Quelle:
tixio.de