Proaktive Medizin am Jungfernstieg, KI als Schlüssel für bessere Diagnostik

Ava Medical aus Hamburg will die Medizin neu denken mit proaktiver Versorgung statt reaktiver Behandlung. Mit digitalen Messgeräten erfasst das Start-up umfangreiche Patient:innendaten und analysiert sie mithilfe von KI. Ziel ist, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und Diagnosen zu verbessern. Investoren wie Ragnar Kruse sehen enormes Potenzial. Noch ist das Angebot privat, doch die Gründer:innen planen, ihre Software bald flächendeckend Ärzt:innen zugänglich zu machen.

1. August 2025
  • IT
  • Medizin


Das Hamburger Start-up Ava Medical verfolgt ein ambitioniertes Ziel, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung medizinischer Diagnosen und zur Entlastung von Ärzt:innen. Hinter dem Konzept steht die Idee einer „proaktiven Medizin“, die Erkrankungen erkennt, bevor sie ausbrechen. Dazu erhebt die Praxis am Jungfernstieg mithilfe digitaler Sensoren umfassende Gesundheitsdaten wie Puls, Schlafrhythmus und Blutzucker. Die Analyse dieser Daten übernimmt eine KI, die Auffälligkeiten identifiziert und strukturiert aufbereitet.

Gründer Scharoch Taleh betont, dass KI nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung für Ärzt:innen gedacht ist. So sollen Fehldiagnosen reduziert und Entscheidungen fundierter getroffen werden. Ragnar Kruse, Unternehmer und potenzieller Investor, verweist auf Beispiele aus der Krebsdiagnostik, bei denen KI die Fehlerquote von 14 auf unter 2 Prozent senken konnte.

Aktuell richtet sich das Angebot noch an Privatpatient:innen. Parallel arbeiten die Gründer:innen daran, ihre Software als digitale Lösung für Praxen und Kliniken bereitzustellen. Ihr Ansatz setzt auf Prävention, entlastet medizinisches Personal und soll langfristig die Versorgungsqualität steigern. Nach Einschätzung von Kruse wird KI-gestützte Diagnostik in naher Zukunft zum Standard in der Medizin.

Quelle:

zeit.de