Prof. Henriette Neumeyer zur Krankenhausreform
Die Krankenhausreform droht durch ungeprüfte Finanzierungsmechanismen und Planungsunsicherheiten die Versorgung in vielen Regionen auszudünnen, kritisiert Prof. Henriette Neumeyer im Phoenix-Interview. Ohne eine solide finanzielle Basis und eine realistische Leistungsgruppenplanung stehen viele Krankenhäuser vor existenziellen Herausforderungen.
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Balance zwischen Qualität und Erreichbarkeit fehlt
Die Krankenhausreform stellt das Gesundheitssystem vor eine Zerreißprobe. Professor Henriette Neumeyer kritisiert die Fokussierung auf Technik und Strukturmerkmale, während entscheidende Qualitätsfaktoren wie die flächendeckende Versorgung vernachlässigt werden. Die aktuelle finanzielle Schieflage vieler Krankenhäuser verstärkt die Verunsicherung – 80 Prozent der Kliniken rechnen 2024 mit einem Defizit. Dies führt bereits heute zu Standortaufgaben, Abteilungsschließungen und Personalabbau. Es droht ein durchgreifender kalter Strukturwandel, weil Kliniken aus wirtschaftlicher Not bereits jetzt vorsorglich Leistungen einstellen. Neumeyer fordert eine realistische Balance: eine solide Finanzierungsbasis, eine sorgfältige Planung von Leistungsgruppen und eine Entkopplung der Krankenhausplanung von ungeprüften Vorhaltefinanzierungen. Schnellschüsse ohne umfassende Folgenabschätzung gefährden die Patientenversorgung – hier ist deutlich mehr Sorgfalt gefragt…
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