Refinanzierungslücke trifft Stationsalltag – Verdi warnt vor Kollaps

Ein Systemproblem zeigt sich exemplarisch in Schwerin: Durch gesetzliche Änderungen in der Krankenhausfinanzierung wird nur noch die Pflege vollständig refinanziert. Servicebereiche wie Essensausgabe oder Patiententransport entfallen – und landen nun auf dem Tisch der Pflegekräfte. Helios hat den entsprechenden Dienstleistungsbereich Ende 2024 aufgelöst. Beschäftigte sollten sich umschulen lassen – wer das nicht konnte, verlor den Job.

8. April 2025
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Die Folge: Pflegende übernehmen zusätzlich Serviceaufgaben. Für die Patienten bleibt weniger Zeit. Der Stationsalltag verdichtet sich weiter. Auszubildende werden für nicht-pflegerische Tätigkeiten eingesetzt. Der Unmut im Haus wächst – jedoch anonym, aus Sorge vor Konsequenzen. Verdi spricht von einem „Stück aus dem Tollhaus“ und warnt: Wenn Pflegefachkräfte auch noch reinigen und servieren müssen, droht die Pflegequalität zu kippen.

Der Helios-Konzern verweist auf gestiegene Personalzahlen und setzt auf Pflegehelfer. Doch der höhere Personalstand kann die Arbeitsverdichtung offenbar nicht auffangen. Die Gewerkschaft fordert eine vollständige Refinanzierung sämtlicher Personalkosten, auch in Hauswirtschaft, Technik und Transport. Arbeit im Krankenhaus sei Teamarbeit. Die derzeitige Entlastungslogik verkehrt sich ins Gegenteil – mit gesundheitlichen Folgen für das Personal. In Schwerin steigen bereits die Krankenstände. Verdi warnt vor einer Abwanderungswelle…

Quelle:

nordkurier.de


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