Krankenhausreform schwächt Schmerztherapie – Patientenschützer fordern Korrekturen
Die Krankenhausreform gefährdet die stationäre Schmerztherapie. Fachgesellschaften und Patientenschützer verlangen eine eigene Leistungsgruppe, um die Versorgung von Millionen Betroffenen zu sichern…
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Die Krankenhausreform der Bundesregierung sorgt für massive Kritik aus Fachverbänden und Patientenvertretungen. Besonders die Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen ist gefährdet.
Nach aktuellen Plänen zählt die Schmerztherapie nicht zu den 61 vorgesehenen Leistungsgruppen. Damit verlieren viele spezialisierte Stationen ihre Abrechnungsgrundlage. Die Deutsche Schmerzgesellschaft warnt vor einem Rückgang von rund 40 Prozent der Behandlungsangebote.
Betroffen wären nach Schätzungen bis zu 23 Millionen Menschen, die in Deutschland an chronischen Schmerzen leiden. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert, dass Schmerzmedizin künftig nur als Anhängsel anderer Fachbereiche geführt wird. Fachgesellschaften wie DGAI, BDA und die Deutsche Schmerzgesellschaft fordern daher eine sofortige Nachbesserung der Reform. Sie schlagen die Einführung einer eigenen Leistungsgruppe „Spezielle Schmerzmedizin“ vor. Andernfalls drohen mit den Klinikschließungen und der Abbau etablierter Versorgungsangebote.
Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt die Sorgen und betont, dass die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie nicht gefährdet werden solle. Eine politische Lösung ist jedoch offen, da der Koalitionsvertrag keine zusätzlichen Leistungsgruppen vorsieht.

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