Reformpläne bedrohen wirtschaftliche Grundlage der Geriatrie

Der Bundesverband Geriatrie warnt vor massiven Einschnitten durch das Krankenhausreformanpassungsgesetz. Bis zu 25 Prozent der heutigen geriatrischen Leistungen könnten entfallen, da die Akutmedizin nicht berücksichtigt wird…

29. August 2025
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Der Verband fordert eine zweite Leistungsgruppe und Übergangsregelungen, um die Versorgung älterer Menschen zu sichern.

Der Bundesverband Geriatrie kritisiert den aktuellen Entwurf des Krankenhausreformanpassungsgesetzes. Nach Einschätzung von Geschäftsführer Dirk van den Heuvel könnten bis zu 25 Prozent der geriatrischen Leistungen wegfallen. Grund dafür ist die ausschließliche Abbildung der Geriatrie in der Leistungsgruppe 56, die lediglich die frührehabilitative Komplexbehandlung umfasst. Akutmedizinische Leistungen, die bisher in der Geriatrie erbracht werden, bleiben unberücksichtigt. Der Verband fordert daher eine zusätzliche allgemeine Leistungsgruppe, um Versorgungslücken zu vermeiden.

Besonders problematisch sind die geplanten Mindestvorhaltezahlen. Ohne akutmedizinische Fälle könnten viele Einrichtungen die Fallzahlen nicht erreichen. Dies würde die wirtschaftliche Basis der Kliniken gefährden und die Versorgung älterer Menschen einschränken. Der Entwurf verweist zwar auf das nordrhein-westfälische Krankenhausplanmodell, das anteilige Leistungen der Inneren Medizin zulässt, überträgt diese Lösung jedoch nicht auf die Bundesebene.

Angesichts des demografischen Wandels erwartet der Verband einen Anstieg der Patientenzahlen um mehr als zehn Prozent bis 2030. Van den Heuvel mahnt den Gesetzgeber, jetzt zu handeln und zumindest eine Übergangsregelung zu schaffen, damit die akutgeriatrische Versorgung gesichert bleibt.

Quelle:
kma-online.de