Sankt-Anna-Virngrundklinik: Gemeinderat prüft Trägerwechsel

Die Stadt Ellwangen prüft, ob ein privater oder gemeinnütziger Träger die Sankt-Anna-Virngrundklinik übernehmen kann. Ziel ist ein medizinisch und wirtschaftlich tragfähiger Weiterbetrieb. Hintergrund ist die drohende Rückstufung der Klinik zu einem ambulanten Versorger. Der Gemeinderat fordert ein Interessenbekundungsverfahren, um Alternativen auszuloten, auch in Kooperation mit überregionalen Partnern. Der Standort Ellwangen steht unter Druck.

1. Juli 2025
  • Ökonomie


Die Zukunft der Sankt-Anna-Virngrundklinik in Ellwangen ist erneut Gegenstand intensiver politischer Debatten. Der Gemeinderat hat geschlossen ein strukturiertes Interessenbekundungsverfahren auf den Weg gebracht, um eine mögliche Übernahme durch einen privaten oder gemeinnützigen Klinikträger zu prüfen. Ziel ist ein Betrieb mit erweiterten Leistungsstrukturen, der weiterhin stationäre Grundversorgung, Notfallversorgung und ausgewählte Fachabteilungen umfasst.

Die Initiative soll in enger Abstimmung mit dem Ostalbkreis erfolgen. Vorgeschlagene Träger sind unter anderem Artemed, Sana oder SRH. Innerhalb von sechs Monaten erwartet der Gemeinderat belastbare Ergebnisse zu betriebswirtschaftlichen und konzeptionellen Rahmenbedingungen.

Hintergrund ist die geplante Rückstufung der Klinik, die künftig keine vollstationäre Notfallversorgung mehr bieten soll. Dies würde laut Antragsteller:innen die Erreichbarkeit und Qualität der medizinischen Versorgung im Ostalbkreis-Osten spürbar einschränken.

In der Diskussion wurde deutlich, dass ein privater Klinikbetreiber nicht nur medizinisch-strukturelle Kontinuität, sondern auch wirtschaftliche Entlastung für den Kreis bieten könnte. Parallel denkt man über alternative Nutzungen der Räumlichkeiten durch Haus- und Fachärzt:innen nach, falls sich kein Träger findet.

Der Gemeinderat fordert die Stadtverwaltung auf, rasch zu handeln. Der Verlust des Klinikpersonals sei kaum reversibel. Kritik an der bisherigen Entscheidung des Landkreises wurde parteiübergreifend laut. Die Stadt will nun prüfen, ob durch Kooperationen mit MVZ-Trägern oder dem Bundeswehrkrankenhaus neue Perspektiven für den Standort entstehen können.

Quelle:

schwaebische.de