Schlaganfallversorgung in Gefahr: Stroke Unit Winsen droht das Aus

Die Stroke Unit in Winsen steht vor dem Aus. Seit Jahren versorgt die Klinik erfolgreich Schlaganfallpatienten. Doch neue Strukturvorgaben gefährden die Versorgung. Droht Patienten künftig ein gefährlicher Umweg – und der Klinik das Ende einer bewährten Notfallversorgung?

2. Mai 2025
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Im Zuge der Krankenhausreform steht die zertifizierte Schlaganfalleinheit im Krankenhaus Winsen (Luhe) vor dem Aus. Grund ist das Fehlen einer eigenen neurologischen Fachabteilung, die nach der neuen Gesetzeslage Voraussetzung für den Betrieb einer Stroke Unit ist. Dabei zeigt das Beispiel der Patientin Sonja Beecken, wie entscheidend kurze Wege und schnelle Diagnostik im Notfall sind. Das Krankenhaus Winsen arbeitet seit Jahren eng mit dem Krankenhaus Buchholz zusammen. Neurologen aus Buchholz übernehmen die Visiten, ergänzt durch telemedizinische Unterstützung aus Hamburg. Dennoch erfüllt das Modell formal nicht die neuen Anforderungen. Geschäftsführer Kai Uffelmann bemängelt, dass regionale Besonderheiten bei der Reform kaum berücksichtigt werden. Auch die Pflegekräfte sorgen sich um ihren Standort. Bis zur endgültigen Entscheidung über die neu zu beantragenden Leistungsgruppen herrscht Unsicherheit. Der Standort Winsen hofft auf eine Sonderregelung, die telemedizinisch unterstützte Versorgungsmodelle explizit zulässt.

Die Diskussion um die Stroke Unit in Winsen zeigt, wie gefährlich eine stationäre Leistungskonzentration ohne Augenmaß sein kann. Medizinische Qualität entsteht nicht allein durch Strukturmerkmale, sondern durch funktionierende Netzwerke. Die Reform darf nicht zu Lasten der Versorgung im ländlichen Raum gehen.

Quelle:

NDR.de


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