Schreyögg: Integrierte Notfallversorgung kann Milliarden sparen

Gesundheitsökonom Jonas Schreyögg sieht die Reform der Notfallversorgung als dringendste Aufgabe. Überfüllte Ambulanzen und Fehlanreize führen zu unnötigen Klinikaufnahmen. Integrierte Leitstellen und Notfallzentren könnten Aufnahmequoten senken und bis zu fünf Milliarden Euro jährlich einsparen…

28. August 2025
  • Ökonomie
  • Politik

Professor Jonas Schreyögg betont, dass die Reform der Notfallversorgung oberste Priorität hat. Ursache der Überlastung seien falsche Anreize und ein kaum regulierter Zugang zur Versorgung. Viele Patientinnen und Patienten landeten unnötig in Notaufnahmen, fast die Hälfte werde stationär aufgenommen. Pilotprojekte in Hamburg und Kiel mit integrierten Notfallzentren zeigen, dass die Quote der stationären Fälle auf 30 Prozent sinken kann. Schreyögg spricht sich für eine zentrale Leitstelle mit nur einer Nummer und klaren Steuerungskompetenzen aus. Dort sollten Algorithmen und ärztliche Expertise kombiniert werden, um Einsätze gezielt zu steuern. Ein weiterer Reformbaustein sei die Einführung von Paramedics mit erweiterten Kompetenzen, die eigenständig handeln können. Besonders in der Nacht empfiehlt er pragmatische Lösungen, statt Ärzte dauerhaft vor Ort zu halten. Eine vollständige Reform könne laut Schreyögg drei bis vier Jahre benötigen, langfristig aber fünf Milliarden Euro pro Jahr einsparen.

Quelle:
aerztezeitung.de

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