Skill-basiertes Recruiting verändert, wie Firmen Talente erkennen

Viele Unternehmen in Deutschland wollen Bewerberinnen und Bewerber künftig nach ihren tatsächlichen Fähigkeiten auswählen. Abschlüsse verlieren an Gewicht, praxisnahe Kompetenzen rücken in den Mittelpunkt…

23. Oktober 2025
  • Personal

Eine aktuelle Studie der Plattform Stepstone zeigt, dass 77 Prozent der deutschen Arbeitgeber ihre Auswahlprozesse stärker an den realen Fähigkeiten von Bewerberinnen und Bewerbern ausrichten wollen. Der Wandel ist eine Reaktion auf den Fachkräftemangel. Unternehmen erkennen, dass sie zu viele Talente übersehen, wenn sie sich allein auf Abschlüsse und Lebensläufe verlassen.

Digitale, kommunikative und analytische Fähigkeiten gewinnen an Bedeutung. Arbeitsmarktexperte Julius Probst betont, entscheidend sei nicht, was jemand vor Jahren gelernt habe, sondern was heute geleistet werden kann. HR-Berater Sebastian Ullrich von der Boston Consulting Group sieht darin eine notwendige Anpassung an den rasanten Wandel der Arbeitswelt. Skill-basiertes Recruiting verlange neue Bewertungsmethoden und eine Kultur, die Potenzial und Lernfähigkeit höher einschätzt als Titel oder Erfahrung.

Das Jobportal Jobvector empfiehlt ein zweistufiges Verfahren. In der ersten Phase prüfen Unternehmen die fachlichen Kompetenzen, in der zweiten die persönlichen und sozialen Fähigkeiten. So entsteht ein vollständiges Bild über die Eignung und die kulturelle Passung der Kandidatinnen und Kandidaten.

Skill-based Hiring gilt als langfristiger Veränderungsprozess. Wer ihn ernsthaft umsetzt, schafft mehr Chancengleichheit, fördert Vielfalt und stärkt die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens.

Quelle:
personalwirtschaft.de

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