Strukturen neu denken – Gutachten empfiehlt Klinikneubau für Friesland und Wilhelmshaven

Friesland/Wilhelmshaven. Die Zukunft der stationären Versorgung in der Region Friesland und Wilhelmshaven soll neu geordnet werden. Ein im Herbst 2024 beauftragtes Fachgutachten liegt nun vor – mit klarer Richtung: Ein gemeinsames Klinikum an einem neu zu definierenden Standort sei der nachhaltigste Weg, so das Ergebnis der von der WMC Healthcare GmbH erarbeiteten Machbarkeitsstudie.

Der Analyse lagen drei Szenarien zugrunde: Die Optimierung der bestehenden Krankenhausstrukturen in Sande, Varel und Wilhelmshaven, eine Kooperation mit zwei Standorten oder ein gemeinsamer Neubau. Wirtschaftlichkeit, medizinische Leistungsfähigkeit, Versorgungsqualität und infrastrukturelle Aspekte bildeten die Bewertungsbasis. Ergebnis: Ein gemeinsames Klinikum eröffnet mit über 30 Millionen Euro das höchste Einsparpotenzial – bei gleichzeitig deutlicher Verbesserung der Versorgungsabläufe.

Die Studie betont die Vorteile einer zentralen Standortlösung: kurze Wege, funktionale Klinikarchitektur, klare Versorgungsprofile. Im Vergleich dazu schneiden Szenarien mit zwei oder drei Klinikstandorten schlechter ab. Die erwarteten Investitionen ließen sich dort wirtschaftlich nicht auffangen.

Für Landrat Sven Ambrosy und Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist markiert das Gutachten den Auftakt zu intensiven politischen Beratungen. Ein zukunftssicherer Klinikbetrieb ohne dauerhafte Zuschüsse aus kommunalen Haushalten sei das erklärte Ziel. Die finale Entscheidung steht aus – die Diskussion in den Gremien läuft. Ende April wird zudem das Gespräch mit dem Gesundheitsministerium in Hannover gesucht.

Die Uhr tickt. Die Weichenstellung erfolgt jetzt – nicht nur für die bauliche Zukunft, sondern für die gesamte regionale Versorgungslandschaft.