Studie: KI-Einsatz lässt Vertrauen in Ärzt:innen sinken
Eine Studie der Universität Würzburg zeigt: Ärzt:innen wirken weniger vertrauenswürdig, wenn sie KI nutzen – selbst bei Büroarbeit.
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In einer Befragung von 1.276 Personen bewerteten Patient:innen Ärzt:innen mit KI-Hinweis schlechter in den Kategorien Kompetenz, Empathie und Terminbereitschaft. Am stärksten sank das Vertrauen bei KI-gestützten Therapieentscheidungen. Die Autor:innen empfehlen eine transparente Kommunikation und die Betonung der Vorteile. Vertrauen bleibt der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung, auch in der digitalen Medizin.
Ärzt:innen, die den Einsatz von KI offen ansprechen, verlieren messbar an Vertrauen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Würzburg in Kooperation mit der Charité. Befragt wurden 1 276 Erwachsene, die fiktive Anzeigen von Hausärzt:innen bewerteten. Unterschiede gab es nur in einem Punkt: der Erwähnung von KI.
Die Ergebnisse sind eindeutig. Ohne KI-Hinweis erhielten Ärzt:innen in allen Kategorien bessere Werte. So sank die Kompetenz von 3,85 auf bis zu 3,58 Punkte, die Empathie von 4,00 auf 3,72 und die Bereitschaft, einen Termin zu vereinbaren, von 3,61 auf 3,15 Punkte. Selbst wenn KI lediglich für Verwaltungsaufgaben wie die Abrechnung eingesetzt wird, nimmt das Vertrauen ab.
Besonders kritisch sehen die Befragten den KI-Einsatz bei Therapieentscheidungen. Die Studienautoren sehen mögliche Gründe in der Sorge, Ärzt:innen könnten Entscheidungen unreflektiert an Algorithmen delegieren. Auch Datenschutzbedenken und der Verlust des persönlichen Kontakts werden als Ursachen genannt.
Die Forscher betonen: Vertrauen ist eine tragende Säule der medizinischen Beziehung. Wenn dieser Eindruck leidet, kann sich das negativ auf die Versorgung auswirken. Ihre Empfehlung lautet daher: Eine offene, patientengerechte Kommunikation über Nutzen und Grenzen der KI ist wichtig. So kann die gewonnene Effizienz für mehr Zeit im Gespräch genutzt werden.
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