Symptome ohne Stimme – warum Frauen in der Medizin zu oft übersehen werden

Fehlende Gendermedizin kostet Frauen Leben. Symptome werden verkannt, Medikamente falsch dosiert. Anna Maria Dieplinger zeigt, warum Medizin für Männer gemacht ist – und wie eine geschlechtersensible Versorgung überfällig ist.

26. Mai 2025
  • Medizin
  • QM


Frauen erleben Krankheiten anders. Dennoch orientiert sich die Medizin vielfach am männlichen Körper. Anna Maria Dieplinger, Expertin für Gendermedizin und Pflegewissenschaftlerin, macht im Vortrag „Fehldiagnose Frau“ in Passau deutlich, welche Folgen dies haben kann. Frauen zeigen bei Herzinfarkten atypische Symptome wie Kieferschmerzen oder Sodbrennen. Sie suchen seltener Hilfe, brechen Reha-Maßnahmen früher ab und nehmen Warnsignale weniger ernst. Schmerzmittel wirken bei ihnen anders, Morphium etwa zeigt andere Effekte. Die Forschung hinkt hinterher. Medikamentendosierungen orientieren sich am 75-Kilo-Mann. Das bleibt nicht folgenlos: Schlaftabletten verursachten bei Frauen häufiger morgendliche Autounfälle. Dieplinger fordert eine individualisierte Medizin mit Fokus auf Körpergewicht und Geschlecht. Ihr Appell: Mehr Wissenschaft, mehr Praxisbezug, mehr Bewusstsein. Gendermedizin ist keine Frauenmedizin – sie nützt allen.

Quelle:

pnp.de


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