Teuer und ineffizient: Studie kritisiert Deutschlands Gesundheitssystem
Eine Lancet Public Health-Studie zeigt: Deutschland investiert Milliarden ins Gesundheitswesen, doch die Bevölkerung ist kränker und stirbt früher als in anderen Ländern. Kritisiert werden fehlende Prävention, ineffiziente Strukturen und der Einfluss wirtschaftlicher Lobbys. Experten fordern eine nationale Public-Health-Strategie.
- Ökonomie
Deutschlands Gesundheitssystem ist teuer – und ineffizient. Eine Lancet Public Health-Studie unter Leitung von Prof. Dr. Hajo Zeeb kommt zu einem ernüchternden Fazit: Statt Krankheiten zu verhindern, setzt das System zu stark auf Reparaturmedizin. Drei Hauptprobleme identifizieren die Forscher: fehlende zentrale Steuerung, unzureichende Prävention und wirtschaftliche Interessen, die notwendige Regulierungen blockieren. Der Flickenteppich aus Bund, Ländern und Kommunen verhindere eine effektive Koordination. Maßnahmen wie Zuckersteuern oder strengere Tabakregulierungen blieben aus, während Krankenkassen Milliarden in Behandlungen investierten. Die Autoren schlagen vier Reformen vor: eine klare Public-Health-Strategie, stärkere Prävention, eine gesamtgesellschaftliche Gesundheitsförderung und eine Regulierung kommerzieller Interessen. Ohne strukturelle Änderungen drohen weiter steigende Kosten und eine wachsende Belastung der Krankenkassen. „Deutschland kann sich sein aktuelles System auf Dauer nicht leisten“, warnt Zeeb…
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