Unimedizin Greifswald unterstützt im telemedizinischen Projekt TENEAM neurologische Patienten
Hilfe vom Spezialisten möglichst im Wohnort
Schnellere Hilfe für Menschen mit neurologischen Erkrankungen: Wer beispielsweise an Parkinson leidet, braucht nicht den oft weiten Weg zu einem Facharzt auf sich zu nehmen, sondern kann sich beim Hausarzt helfen lassen. Dieser tauscht sich digital und live mit Spezialisten aus – etwa in der Unimedizin Greifswald.
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„Diese telemedizinische Zusammenarbeit ist gerade für die Betroffenen in dünnbesiedelte Regionen ein enormer Vorteil“, urteilt Prof. Agnes Flöel. Die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie weist neben den weiten Wegen zu den Fachärzten auf die teils langen Wartezeiten hin. „Jetzt können wir Menschen mit neurologischen Erkrankungen einfacher, schneller und dadurch oft besser behandeln.“ Gerade ältere Menschen würden erheblich profitieren, so die Klinikdirektorin: „Sie sind häufiger von neurologischen Erkrankungen betroffen, zugleich sind die weiten Strecken gerade für sie beschwerlich.“
Die Unimedizin Greifswald ist einer der Partner des Projekts TENEAM. Die Abkürzung steht für „TeleNeurologisch ambulante Versorgung in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern“. Das großangelegte Projekt wird aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Er unterstützt den Aufbau über eine Laufzeit von 45 Monaten mit rund 8,4 Millionen Euro. Durch das Projekt soll die enge Kooperation zwischen ambulant tätigen Haus- und Fachärzten auf der einen sowie universitären Einrichtungen auf der anderen Seite weiter ausgebaut und verbessert werden.
Im Laufe des aktuellen Projektes werden nun rund 200 Hausarztpraxen mit modernster Telemedizin-Technik ausgestattet. „Dieses Projekt bietet den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern die Chance, zu einer ihnen vertrauten Praxis im Wohnort zu gehen und sich auf höchstem Niveau helfen zu lassen“, hebt Dr. Matthias Grothe hervor. Der Oberarzt der neurologischen Uniklinik ist verantwortlicher Ansprechpartner in der Region Mecklenburg-Vorpommern.
Neben den universitären Kliniken sind auch der Berufsverband Deutscher Neurologen sowie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg am Projekt beteiligt. Sie unterstützen insbesondere bei der Integration der telemedizinischen Angebote in den ärztlichen Versorgungsalltag. Auch mehrere Krankenkassen sind unmittelbar ins Projekt eingebunden.
TENEAM baut auf dem bis Juli vom Innovationsfonds geförderten sektorenübergreifenden Projekt NeTKoH auf, in dem die Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Greifswald teleneurologische Konsile für insgesamt 40 teilnehmende Hausärzte zu regulären Sprechstundenzeiten angeboten hat. „Das Projekt hat gezeigt, dass teleneurologische Konsile zwischen Hausärzten und einer neurologischen Klinik sehr gut durchführbar sind und dabei helfen, Versorgungslücken zu schließen“, so Prof. Felix von Podewils, Leiter des Projektes NeTKoH.

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