Unklare Kriterien? Dedalus klagt gegen Charité-Ausschreibung für Krankenhausinformationssystem

Der Streit um die KIS-Ausschreibung der Charité eskaliert: Nach der Abweisung ihres Einspruchs durch die Vergabekammer zieht das IT-Unternehmen Dedalus vor das Kammergericht. Grund sind unklare Vergabekriterien, die nach Ansicht von Dedalus eine faire und transparente Ausschreibung verhindern und US-Anbieter Epic bevorteilen könnten.

18. Dezember 2024
  • IT


Die Ausschreibung für das neue Krankenhausinformationssystem (KIS) der Charité sorgt für anhaltende Kontroversen und wird nun vor Gericht geklärt. Nach der Abweisung ihres Einspruchs durch die Berliner Vergabekammer hat das IT-Unternehmen Dedalus Klage beim Kammergericht eingereicht. Dedalus kritisiert vor allem, dass der Ausschreibungstext inhaltlich nicht eindeutig sei und nachträgliche Änderungen an Muss- und Kann-Kriterien zugelassen würden. Dadurch bestehe keine Planungssicherheit für die Anbieter, was laut Dedalus Manipulationsmöglichkeiten eröffne.

Weitere Kritikpunkte sind das Fehlen von Modulen zur Patientenverwaltung und Qualitätssicherung sowie die ungewöhnlich niedrige Gewichtung des Preises mit nur 20 %. Dedalus bemängelt zudem, dass die Vergabekammer die inhaltlichen Bedenken kaum adressiert habe. Nun liegt der Fall beim Kammergericht, das über die Rechtmäßigkeit des Verfahrens entscheiden muss. Die Verzögerung könnte die geplante Vergabe der KIS-Ausschreibung, die laut Charité bis Mitte 2025 abgeschlossen sein sollte, gefährden…

Quelle:

e-health-com.de


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