Unsicherheit am Bodensee gefährdet Standorte und Vertrauen: Wer übernimmt den MCB?
Der Medizin Campus Bodensee steht am Scheideweg. Friedrichshafen will die Trägerschaft abgeben. Diskutiert werden sieben Szenarien, vom unkomplizierten Übergang an den Bodenseekreis über eine Kooperation mit Ravensburg oder privaten Partnern bis hin zur Insolvenz. Jede Lösung hat weitreichende Folgen für Finanzen, Strukturen und die regionale Gesundheitsversorgung. Unklar bleibt, ob der Kreis rasch übernimmt oder ob ein „großer Wurf“ gelingt. Die Unsicherheit gefährdet nicht nur die Standorte, sondern auch das Vertrauen von Bevölkerung und Personal.
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Die Zukunft des Medizin Campus Bodensee (MCB) bleibt ungeklärt. Nachdem die Stadt Friedrichshafen ihren Rückzug als Träger angekündigt hat, stehen mehrere Lösungswege zur Diskussion.
Szenario 1: Der Bodenseekreis übernimmt direkt die Verantwortung. Das entspricht dem Landeskrankenhausgesetz, erhöht jedoch die Umlage für alle Kommunen.
Szenario 2: Der Kreis stimmt einer Übernahme zu, fordert aber Zugeständnisse wie eine Kapitalaufstockung oder einen späteren Übergabetermin.
Szenario 3: Zusammenschluss mit der Oberschwabenklinik in Ravensburg. Politik und Ministerium sehen darin eine Chance, Doppelstrukturen abzubauen und Kosten zu senken. Voraussetzung wäre, dass beide Landkreise als Träger auftreten.
Szenario 4: Einstieg eines privaten Betreibers. Aufgrund der aktuellen Marktlage ist dies vermutlich nur nach einer Insolvenz denkbar.
Szenario 5: Mischmodell aus kommunaler und privater Trägerschaft. Vergleichbare Beispiele gibt es bereits in Sigmaringen oder Überlingen.
Szenario 6: Insolvenz des MCB. Bleibt eine Einigung aus, drohen Schließungen, Personalverluste und Vertrauensverlust in der Region.
Szenario 7: Ein möglicher eigener Plan des Landrats, bislang nicht öffentlich.
Fazit: Die Entscheidung über die Trägerschaft wird über die Stabilität der regionalen Gesundheitsversorgung und die Zukunft von zwei Klinikstandorten bestimmen.
schwaebische.de

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