ver.di ruft Beschäftigte in Hamburger Krankenhäusern am Donnerstag zum Warnstreik auf – Notfallversorgung ist sichergestellt
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Asklepios Kliniken Hamburg und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf am Donnerstag und Freitag (6./7. März 2025) zum Warnstreik auf.
- Personal
„Die Arbeitgeber mauern sich bei den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes ein. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben sie ein Angebot verweigert. Darauf geben die Beschäftigten mit bundesweiten Warnstreiks die einzig richtige Antwort“, erklärt Hilke Stein, Landesfachbereichsleiterin. „Die Beschäftigten der Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen arbeiten jeden Tag an der Belastungsgrenze und oft darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund sind Arbeitgeberfantasien über eine Nullrunde oder einen Tarifvertrag mit extrem langer Laufzeit ein Affront und Ausdruck massiv fehlender Wertschätzung.“
Die Arbeitsniederlegung im Asklepios Kliniken Hamburg und im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf wird zu deutlichen Einschränkungen führen. „Die Versorgung von Notfällen ist aber sichergestellt“, betonte Hilke Stein. „Wir haben mit den Asklepios Kliniken Hamburg und mit dem UKE Notdienstvereinbarungen abschließen können, die die Versorgung absichert. Ein guter Tarifabschluss sei am Ende auch im Interesse von Patient*innen und Angehörigen. Im Gesundheitswesen fehlt es überall an Personal. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung lassen sich Menschen für diese so wichtigen Berufe finden und halten.“
Für den 6. März sind auch die Beschäftigten der Schönklinik Hamburg Eilbek und der Endo-Klinik zum Warnstreik aufgerufen. Auch dort gibt es in den aktuellen Tarifverhandlungen mit der Schönklinik und im Helioskonzern noch kein ausreichendes Angebot.
ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein »Meine-Zeit-Konto« sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Speziell in Krankenhäusern will ver.di unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht, wie es in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes bereits üblich ist, sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleiter*innen durchsetzen.
„Wir sind diejenigen, die oft unter schwierigen Bedingungen täglich alles geben, um unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen“, erklärt Sonja Guder, Mitglied in der Bundestarifkommission, Fachpflegekraft und Betriebsrätin in der Asklepios Klinik Wandsbek. „Wir haben mehr Anerkennung verdient. Und das fängt damit an, die Bezahlung deutlich anzuheben, um die weiterhin hohen Preise auszugleichen. Ebenfalls wichtig sind gute Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für Erholung.“
Ihre Forderungen werden die Beschäftigten der zum Warnstreik aufgerufenen Krankenhäuser mit einer gemeinsamen Streik-Kundgebung untermauern:
Donnerstag, 6. März 2025, ab 9.30 Uhr auf dem Gänsemarkt
Die Aktion bietet umfangreiche Möglichkeiten für Hörfunk- und Bildberichterstattung. Vor Ort können Interviews mit Beschäftigten vermittelt werden.
verdi.de

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