Versorgungsnetz neu gedacht: Sektorenübergreifende Einrichtungen im Fokus
Baden-Württemberg setzt auf sektorenübergreifende Versorger als Antwort auf demografischen Wandel und Ressourcenmangel. Kleinere Kliniken sollen umgewandelt werden. Ziel: mehr Kooperation, bessere Steuerung, Pflegeaufwertung – doch die Finanzierung bleibt ein ungelöstes Problem.
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Baden-Württemberg prüft derzeit systematisch, welche Krankenhausstandorte zu sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen umgewandelt werden sollen. Ziel ist es, auf die Herausforderungen durch demografischen Wandel, Fachkräftemangel und knappe Mittel zu reagieren. Laut Layla Distler vom Sozialministerium bieten diese Einrichtungen Potenzial für mehr Kooperation, weniger Fehlversorgung und eine gezielte Aufwertung der Pflegeberufe.
Nicht nur ländliche Räume, sondern auch urbane Regionen wie Stuttgart sollen profitieren. Die neuen Einrichtungen sollen stationäre und ambulante Leistungen sowie pflegerische Angebote bündeln. Kleinere Kliniken, die nicht zur Notfallversorgung beitragen, stehen im Fokus der Umstrukturierung. Kritik gibt es jedoch an der Finanzierung: Die Trennung der Geldflüsse zwischen ambulantem und stationärem Sektor erschwert die Umsetzung.
Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband sieht die Reform mit gemischten Gefühlen. Eine vollständige Abverlegung von Patienten sei wirtschaftlich schwer darstellbar. Auch die im Entwurf vorgesehene pflegerische Leitung wurde im finalen Gesetz gestrichen – ein Rückschritt für die Pflege, so Distler. Die Landesregierung hofft nun auf Nachbesserungen auf Bundesebene…
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