Pressemeldung

Vivira erhält mit Konsortialpartnern rund 2 Millionen Euro für Forschung zu Therapietreue bei Digitalen Gesundheitsanwendungen

In der Gesundheitsversorgung hängt der Therapieerfolg maßgeblich davon ab, dass sich Patientinnen und Patienten an ärztliche Empfehlungen halten…

30. September 2025
  • Ökonomie

Therapietreue bei Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) hängt unter anderem von Qualität der Erklärung durch medizinisches Personal und Hersteller, Zugangs- und Nutzungsfreundlichkeit der DiGA und vom Grad des Vertrauens in die digitale Therapie ab. Auch unterschiedliche Kontexte wie die spezielle Erkrankung und die Lebenswirklichkeit der Betroffenen beeinflussen die Therapietreue.

Ab 2026 untersucht das Forschungsprojekt DEKODE, finanziert durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), die Therapietreue von Patientinnen und Patienten bei DiGA. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Toolkits, das Faktoren von Therapietreue aufzeigt und Strategien entwickelt, diese zu steigern. Es sollen daraus auch Empfehlungen für die Politik und die medizinische Praxis im Bereich Digital Health abgeleitet werden.

Projektleiterin des Forschungskonsortiums ist Prof. Ariel Dora Stern vom Fachgebiet „Digital Health, Economics & Policy“ an der gemeinsamen Digital Engineering Fakultät des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und der Universität Potsdam. Konsortialpartner sind darüber hinaus das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Techniker Krankenkasse sowie als führender DiGA-Hersteller die Vivira Health Lab GmbH. Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss fördert das Forschungsprojekt mit rund 2 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren. Assoziierte Kooperationspartner sind die Kranus Health GmbH, die Oviva AG und weitere.

Basis der Forschung bilden Befragungen von Patientinnen, Patienten und Fachleuten. Klinische Daten und Versichertendaten fließen ebenfalls in die Auswertung ein. Personenbezogene Daten werden dabei streng nach den Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung und der DiGA-Verordnung verarbeitet.

Gesundheitsökonomin Prof. Ariel Dora Stern vom HPI freut sich auf den Projektstart: “Die konsequente Mitwirkung bei digitalen Versorgungsangeboten ist ein entscheidender Erfolgsfaktor – für Patientinnen und Patienten, die ihre Gesundheitsergebnisse und Lebensqualität verbessern wollen. Für Ärztinnen und Ärzte, die wirksame, patientenzentrierte Behandlungen ermöglichen möchten. Für Hersteller digitaler Angebote, die auf die richtige und effektivste Anwendung ihrer Produkte angewiesen sind. Und für Krankenkassen, die langfristig auf stabile Gesundheitssysteme setzen. Mit unserem Forschungsprojekt entwickeln wir eine daten- und evidenzbasierte Grundlage für alle Beteiligten sowie Empfehlungen, damit Menschen Digital-Health-Angebote in Zukunft noch besser annehmen.”

Auch Dr. Philip Heimann, Gründer und Geschäftsführer der Vivira Health Lab GmbH, blickt gespannt auf die gemeinsame Forschung: “DiGA sind 5 Jahre nach ihrer Einführung noch immer eine neue, weitestgehend unerforschte Versorgungsform. Es besteht grundsätzlicher Konsens, dass die Gesundheit der Menschen und die Nachhaltigkeit unseres Gesundheitssystems durch Digitale Gesundheitsanwendungen verbessert werden können. Unklar ist vielen jedoch noch, wie DiGA in der alltäglichen Versorgung genau einzusetzen sind, um ihre medizinische Wirksamkeit zu maximieren und ihre Wirtschaftlichkeit für das Gesundheitssystem zu optimieren. Mit dem DEKODE Projekt möchten wir belastbare, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Beantwortung dieser wichtigen Fragestellung beitragen.”

Quelle:
vivira.com

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