Vom Helden zum Bittsteller – Kliniken fordern finanzielle Klarheit
Krankenhausreform bringt neue Strukturen, aber keine Lösung für chronische Unterfinanzierung – Kliniken stehen vor Rekorddefiziten und drohenden Insolvenzen.
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Die Krankenhausreform tritt 2025 in Kraft, doch bis die Auswirkungen spürbar werden, vergehen Monate. Der Klinikverbund Qumik, ein Zusammenschluss von 15 kommunalen Klinikgesellschaften in Baden-Württemberg, steht der Reform grundsätzlich positiv gegenüber. Doch es gibt massive Kritik: Die Vorgaben des Bundes greifen tief in bestehende Strukturen ein und bringen mehr Bürokratie. 14 Prozent der stationären Behandlungen sollen künftig ambulant erfolgen. Zudem müssen die Länder festlegen, welche Kliniken welche Leistungen anbieten dürfen.
Problematisch ist vor allem die finanzielle Situation. Laut Matthias Ziegler, Geschäftsführer des Klinikums Esslingen, befinden sich viele Krankenhäuser in einer finanziellen Schieflage. Die bisherigen Sofortzahlungen des Landes seien eingestellt worden, die Defizite stiegen. Die Verantwortung wird auf die Kommunen und Landkreise abgewälzt – entweder sie tragen die Verluste oder es droht die Insolvenz der Kliniken. Besorgniserregend sei auch das Signal an die Mitarbeiter. Diejenigen, die während der Pandemie als Helden gefeiert wurden, sehen sich heute als Bittsteller. Ohne eine nachhaltige Finanzierungsstrategie steht die Krankenhausreform auf wackeligen Beinen…
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