Von Netzwerksegmentierung bis Krisenteam: Bausteine einer „kriegstüchtigen“ Klinik-IT

Steigende geopolitische Spannungen und Cybergefahren zwingen Krankenhäuser, ihre IT-Systeme und Organisationsstrukturen auf Krisenfestigkeit auszurichten. Gefordert sind segmentierte Netzwerke, Redundanzen, Notfallpläne, Schulungen sowie enge Kooperation mit Sicherheitsbehörden. Auch analoge Backup-Prozesse müssen bereitstehen. Digitale Kommunikationskanäle sichern in kritischen Lagen schnelle Informationsflüsse. Ziel ist eine belastbare Infrastruktur, die Versorgungssicherheit selbst unter Extrembedingungen gewährleistet.

11. August 2025
  • IT


Krankenhäuser gelten als Teil der kritischen Infrastruktur und müssen ihre IT-Systeme so gestalten, dass sie auch in Krisen- oder Kriegszeiten stabil bleiben. „Kriegstüchtige IT“ bedeutet, dass Netzwerke strikt segmentiert werden, um Schadsoftware einzudämmen. Redundante Systeme, klare Notfallpläne und regelmäßige Penetrationstests sichern die Funktionsfähigkeit. Multifaktor-Authentifizierung, Verschlüsselung und Echtzeit-Überwachung zählen ebenso zu den Kernmaßnahmen.

Neben technischer Sicherheit erfordert Resilienz auch organisatorische Stärke. Dazu gehören regelmäßige Krisenübungen mit internen und externen Partnern, definierte Kommunikationswege und feste Ansprechpartner:innen. Multiprofessionelle Task Forces stellen sicher, dass Informationen schnell fließen und Entscheidungen zügig getroffen werden. Führungskräfte müssen klare, präzise und schnelle Kommunikation ermöglichen, um Unsicherheiten zu vermeiden.

Strukturelle Vorsorge umfasst Lagerhaltung kritischer Ressourcen, redundante Versorgungswege und flexible Gebäudestrukturen. Digitale Kommunikationslösungen wie sichere Messaging-Plattformen oder mobile Alarm-Apps gewährleisten, dass relevante Informationen in Echtzeit alle Zielgruppen erreichen. Die Dokumentation dieser Abläufe unterstützt Compliance und Nachverfolgbarkeit.

Im Ernstfall muss auch ohne digitale Systeme gearbeitet werden können. Analoge Prozesse und Papierdokumentation dienen als Ausweichmöglichkeit. Eine kontinuierliche Anpassung der Sicherheitsstrategie, sektorübergreifende Kooperationen und konsequente Umsetzung regulatorischer Vorgaben sind unabdingbar. Ziel bleibt die uneingeschränkte Versorgungssicherheit, auch bei massiven Störungen.

Quelle:

krankenhaus-it.de