Wartelisten-Medizin – Deutsche Kliniken kämpfen ums Überleben
Die deutschen Krankenhäuser stehen vor dem finanziellen Kollaps: 80 Prozent der Kliniken schreiben Verluste, 14 Milliarden Euro Defizit belasten das System. Laut einer Studie des Deutschen Krankenhausinstituts rechnen 17 Prozent der Betreiber kleinerer Krankenhäuser damit, dass sie wegen der neuen Krankenhausreform einen oder mehrere Standorte schließen müssen. Jedes zehnte mittelgroße Krankenhaus mit 300 bis 600 Betten hält das Ende seiner Klinik als Folge der Reform für wahrscheinlich. Leidtragende sind die Patientinnen und Patienten, die schon heute zunehmend unter Versorgungsengpässen leiden.
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Die deutsche Krankenhauslandschaft steht vor einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte: 14 Milliarden Euro Defizit, 80 Prozent der Häuser schreiben rote Zahlen, zahlreiche Standorte bangen um ihre Existenz. Vor allem kleinere Kliniken in ländlichen Regionen sind akut bedroht, wie eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts zeigt. Klinikverbandschef Gerald Gaß fordert ein Umdenken in der Gesundheitspolitik und übt scharfe Kritik an der Bundesregierung. Inflation und Kostenexplosion zwingen die Kliniken in eine betriebswirtschaftliche Logik, die zunehmend zu Lasten der Patientenversorgung geht. „Abteilungen werden geschlossen, Personal wird eingespart, Standorte werden aufgegeben, bevor sie in die Insolvenz gehen“, sagte Gaß in einem Interview mit der Augsburger-Allgemeinen. Immer neue bürokratische Anforderungen wie die minutengenaue Zeiterfassung der Ärzte verschärfen den Fachkräftemangel. Eine Stunde weniger Dokumentation pro Tag würde bundesweit die Arbeitskraft von 20.000 Ärzten und 50.000 Pflegekräften freisetzen, so Gaß. Die Krankenhäuser setzen nun auf eine Korrektur der Krankenhausreform und fordern eine „Zeitenwende“ in der Gesundheitspolitik, um Versorgungssicherheit und Entbürokratisierung in den Mittelpunkt zu stellen…
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