Was der Koalitionsentwurf für Apotheken bedeutet

Lieferengpässe, starre Fixumsgrenzen und wachsende Bürokratie: Claudia Korf kritisiert die Pläne von Union und SPD als unzureichend. Apotheken sollen mehr leisten, doch echte Perspektiven fehlen. Die ABDA fordert klare Regeln, verlässliche Finanzierung und einen echten Neustart.

1. April 2025
  • Ökonomie
  • Politik


Beim westfälisch-lippischen Apothekertag in Münster-Hiltrup bezog Claudia Korf, Geschäftsführerin Ökonomie der ABDA, klar Stellung zu den gesundheitspolitischen Plänen aus dem Ergebnispapier der Ampel-Arbeitsgruppe. Ihre Analyse begann sie mit Ironie: „Die Lesung aus dem neuen Testament“. Kritisch bewertet Korf, dass das Papier keine Aussagen zur Apothekenpflicht trifft – gerade im Hinblick auf Akteure wie DM, die deren Aufweichung befördern wollen.

Positiv hervorgehoben wurden hingegen Ansätze zur Entbürokratisierung, zur vereinfachten Arzneimittelabgabe und zur Stärkung präventiver Leistungen in Apotheken. Auch der geplante Verzicht auf Nullretaxationen und das mögliche Ende des Skonti-Verbots finden Zustimmung.

Das Fixum soll einmalig auf 9,50 Euro steigen – ein Schritt, aber mit dem Makel der Einmaligkeit. Unklar bleibt die Finanzierung, insbesondere bei einer möglichen Staffelung bis zu 11 Euro im ländlichen Raum. Korf forderte eine wirtschaftlich fundierte Verhandlungslösung mit klarer Dynamisierung und unabhängiger Schiedsstelle.

Kritik äußerte sie auch an der Gleichstellung von Versand- und Vor-Ort-Apotheken bei Nachweispflichten: Eine gute Idee für den Versandhandel, aber potenziell kontraproduktiv für die Bürokratie im Alltag.

Abschließend legte Korf den Fokus auf die ABDA-Forderungen: nachhaltige Fixumsanpassung, leistungsgerechte Zuschläge, Sicherung der Grundfinanzierung und neue Versorgungsmodelle. Die öffentliche Apotheke soll stärker in die Gesundheitsversorgung eingebunden werden – mit klar erkennbarem gesellschaftlichen Mehrwert…

Quelle:

deutsche-apotheker-zeitung.de


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