Wittstocker Klinik vor Schließung, Bürgermeister setzt auf Ausnahmeregelung

Die KMG-Kliniken wollen den Standort Wittstock Ende 2026 schließen, da er die Anforderungen der Krankenhausreform ab 2027 nicht erfüllt. Bürgermeister Philipp Wacker fordert eine Ausnahmegenehmigung, wie sie ein aktueller Gesetzesentwurf vorsieht. KMG verweist auf unzureichende Strukturen und plant die Verlagerung der Kardiologie nach Pritzwalk. Die Stadt und Bürger:innen mobilisieren Protest, während im September ein Runder Tisch mit Politik und Trägern stattfindet.

18. August 2025
  • Ökonomie
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Die KMG-Klinik in Wittstock/Dosse soll Ende 2026 geschlossen werden. Begründet wird dies mit den neuen Mindestvorgaben der Krankenhausreform, die ab 2027 gelten. Der Standort verfüge nur über eine Kardiologie und eine internistische Abteilung und erfülle damit nicht die geforderten Kriterien. Bürgermeister Philipp Wacker lehnt die Pläne ab und verweist auf die Bedeutung der Klinik für die Region. Hoffnung setzt er auf eine im Bundestag diskutierte Regelung, die Ländern Ausnahmen bei der Zuweisung von Leistungsgruppen erlaubt. Voraussetzung wäre ein Antrag des Trägers, den KMG bislang nicht in Aussicht stellt. Stattdessen plant die Klinikgruppe, die kardiologische Abteilung nach Pritzwalk zu verlagern, wo umfassendere Strukturen vorhanden sind. Sollte dies nicht bis Ende 2026 gelingen, droht der Region der vollständige Wegfall des Angebots. In Wittstock formiert sich Widerstand. Demonstrationen sind angekündigt, zudem soll ein Runder Tisch mit Bund, Land und Trägern Lösungen erörtern. Ziel ist eine tragfähige Versorgungsperspektive für den ländlichen Raum.

Quelle:

rbb24.de