Zukunft des Klinikums Freising in Gefahr: ÖDP-Kreisrat fordert sofortiges Handeln
Christian Fiedler schlägt Alarm, denn das Klinikum Freising steht unter Reformdruck, doch politischer Stillstand gefährdet den Anschluss. Notaufnahme und Intensivstation erfüllen nicht die geforderten Standards. Wer jetzt zaudert, riskiert den Verlust der Klinikstruktur. Denn ein Krankenhaus je Landkreis ist kein Rechtsanspruch und Reformvorgaben dulden keinen Aufschub.
- Ökonomie
- Politik
Bei der Jahreshauptversammlung der ÖDP hat Kreisrat Christian Fiedler deutlich vor einem drohenden Reformstau gewarnt. Hintergrund ist die anstehende Krankenhausstrukturreform, deren Umsetzung nach Ansicht Fiedlers in Teilen der Kreispolitik verzögert wird. Einzelne Fraktionen wollten kritische Entscheidungen dem neuen Kreistag überlassen, was zu einem gefährlichen Zeitverlust führen könnte. Der Fortbestand des Klinikums Freising sei kein Automatismus, betonte Fiedler.
Konkret nennt er erhebliche Investitionserfordernisse, insbesondere im Bereich der Notaufnahme und der Intensivstation. Nach aktueller Planung fehlen der Notaufnahme sieben Isolierzimmer, um die künftig vorgeschriebenen zehn zu erfüllen. Auch die bauliche Erneuerung der Intensivstation sei unumgänglich. Der ÖDP-Kreisrat hebt hervor, dass der gesetzliche Anspruch auf ein Krankenhaus je Landkreis ein weitverbreiteter Irrtum sei. Die medizinische Versorgung könne laut Gesetz auch ohne das Freisinger Klinikum sichergestellt werden, was den Reformdruck deutlich erhöht.
In der aktuellen Transformationsphase sei daher keine Zeit für parteipolitisches Zögern. Ein Aufschub könne dazu führen, dass die Region bei der Zuteilung zukunftsfähiger Versorgungsstrukturen leer ausgeht. Das Gremium stehe derzeit noch hinter dem Klinikum. Doch politische Zurückhaltung im Vorfeld der Kommunalwahl dürfe nicht zum Risiko für die Zukunft der Einrichtung werden. Fiedler spricht von einer akuten „Kampfphase“, in der über die künftige Kliniklandschaft entschieden wird.
merkur.de