Das angeblich so vorbildliche Gesundheitssystem Deutschlands steckt in einer ganz tiefen Krise. Probleme wurden über viele Jahre hinweg von den politischen Verantwortlichen ignoriert, ausgesessen und verschleppt. Nun rächt sich diese Verantwortungslosigkeit, denn die Zukunft der medizinischen Versorgung steht auf dem Spiel...

Ende März 2023 soll das Krankenhaus in Reichenbach geschlossen werden, nachdem Gespräche mit Investoren über eine Zukunft der insolventen Klinik gescheitert waren. Doch die Beschäftigten wollen das nicht so hinnehmen...

Sorgen und Proteste gegen die Krankenhausreformpläne wachsen weiter. Bayern kündigte heute Widerstand an, beim Städte- und Gemeindebund wachsen die Sorgen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte gestern vor einem Kahlschlag für die Krankenhäuser: „Medizin darf kein Privileg der Ballungszentren sein“, sagte Söder im Anschluss an eine Sitzung seines Kabinetts. „Deswegen werden wir uns mit Händen und Füßen wehren gegen diese Reform, die zulasten der kleinen Häuser geht.“...

Auch die Helios St. Elisabeth Klinik reiht sich in den Kreis der finanziellen Forderer an den Landkreis ein. Eine genaue Summe nennt das Krankenhaus in Hünfeld jedoch nicht...

Wegweisungen für eine erfolgreiche Krankenhausreform

- Kollaps der Krankenhäuser verhindern – Strukturwandel aktiv gestalten
- Vergütungssystem fit machen für die Zukunft
- Planungskompetenz der Länder sektorenübergreifend stärken
- Investitionen nachhaltig finanzieren, moderne Strukturen ermöglichen
- dem Fachkräftemangel entgegenwirken – Aufgabenteilung und SkillMix weiterentwickeln
- Zeitarbeit überflüssig machen
- an Ergebnisqualität orientieren: Behandlungserfolg zum Maßstab nehmen
- Digitalisierung beschleunigen: e-Health ausbauen
- Bürokratieabbau vorantreiben
- Abrechnungsprüfungen und Qualitätskontrollen intelligent und aufwandsarm lösen

Nach den Vorwürfen gegen die Geschäftsführung des Klinikums in Lippe bekommt diese nun Rückendeckung vom Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat spricht von gezielten Falschinformationen in sozialen Medien und einem dadurch erzeugten Shitstorm gegen Klinik-Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Man verurteile die Angriffe aufs Schärfste...

"Wir haben derzeit rund 100 Krankenhausstandorte", sagte Landesgesundheitsminister Clemens Hoch in einem Interview der "Rhein-Zeitung". "Und ich gehe davon aus, dass wir in ein paar Jahren immer noch nahezu genauso viele haben werden - die Kliniken werden nur nicht mehr so aussehen wie heute." Für die geplante große Krankenhausreform soll bis zur Sommerpause ein erster Gesetzentwurf vorgelegt werden...

Noch im Dezember versprach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass kein Krankenhaus wegen der stark gestiegenen Energiekosten aus dem Markt ausscheiden muss. Doch der 6 Mrd. Hilfsfonds für Krankenhäuser kommt dort nicht an! Der Grund ist, dass als Referenzzeitpunkt die Abschläge für Strom und Erdgas aus dem März 2022 festgelegt wurden....

"Es drohen drastische Einschnitte in der bayerischen Krankenhauslandschaft", so der bayrische Gesundheitsminister. Deshalb droht er mit einer Klage in Karlsruhe. Denn die Krankenhausreformpläne des Bundes gefährden die Notfallversorgung und die reguläre stationäre Versorgung an jedem achten Krankenhaus in Bayern...

Die Hoffnung auf eine Pflegekammer in Berlin wurde zerschlagen. Die CDU hatte einen Gesetzentwurf dazu eingebrachte, doch mit nicht nachvollziehbaren Argumenten wurde dieser abgelehnt. In Anbetracht des großen Erfolges der Pflegekammer in NRW es an der Zeit an die positive Befragung der Berliner Pflegekräfte von 2015 anzuknüpfen. Damals hatte die Mehrheit für diese Form der Selbstverwaltung gestimmt...

Obwohl im neuen AOP-Katalog die Anzahl neuer Eingriffe geringer ist als erwartet, ist die Umsetzung durch Hinzunahme der Kontextfaktoren strenger geworden. Dies bedeutet, dass es insgesamt weniger Ausnahmen für stationäre Krankenhausbehandlungen gibt. Für Krankenhäuser ist der neue Katalog Fluch und Segen zugleich. Sie haben mehr Zeit, sich auf die zunehmende Verlagerung hin zur ambulanten Behandlung vorzubereiten, aber mehr Zeit kann auch zu Verzögerungen führen. Die wichtigste Aufgabe für Krankenhäuser ist es, jetzt eigene gründliche Analysen durchzuführen...

Gute Arbeitsbedingungen sind ausschlaggebend für die Erhaltung der körperlichen und psychosozialen Gesundheit der Mitarbeitenden, erhöhen jedoch auch die Personalbindung an ein Unternehmen. Eine adäquate Entlohnung spielt ebenso eine Rolle wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Idee hinter dem Projekt: meist helfen schon kleinere Veränderungen...

Psychiatrische Kliniken völlig zu Unrecht an den Pranger gestellt – Personalmindestvorgaben werden falsch interpretiert

„Die Beschäftigten in Bayerns psychiatrischen Krankenhäusern leisten täglich beste Arbeit mit vollem Engagement und nicht selten über die Grenzen des Machbaren weit hinaus. Dass sie und damit auch ihre Klinikleitungen jüngst vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im Bund pauschal an den Pranger gestellt werden, verdreht die Wahrheit auf ein unerträgliches Maß.“ so Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft in seiner Reaktion auf die Aussagen des GKV-Spitzenverbandes zur Personalsituation in den psychiatrischen Krankenhäusern.

Auf dem Weg zum konzernweit einheitlichen Internetpräsenz, hat die Immanuel Albertinen Diakonie einen weiteren Meilenstein erreicht. Elf weitere Webseiten sind neu gestaltet und strukturiert online gegangen... 

Am Donnerstag wird das Reichenbacher Krankenhaus Thema im Kreistag sein. Der Landkreis sieht sich in Sachen Rekommunalisierung jedoch nicht in der Pflicht. Das Sozialministerium hielt Ende November 2022 dazu fest, dass "rechtlich keine Verpflichtung des Landkreises" möglich sei, weil im stationären Bereich die Versorgung gesichert sei. Heißt: Es gebe auch ohne Reichenbach im Vogtlandkreis genug Betten...

AOK-Gesundheitsnavigator erstmals auch mit Informationen zur Indikationsqualität

Bei Mandeloperationen gibt es je nach Klinik große Unterschiede bei der Häufigkeit von Blutungen und weiteren Komplikationen, die nach dem Eingriff auftreten können. Darauf weist der AOK-Bundesverband anlässlich des Höhepunktes der Halsschmerz-Saison hin. Laut einer bundesweiten Auswertung auf Basis des Verfahrens zur „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) kommen Eingriffe wegen Nachblutungen innerhalb von 30 Tagen nach der Mandeloperation in der Gruppe der Kliniken, die bei der Auswertung am schlechtesten abschneiden, etwa drei Mal häufiger vor als in den Kliniken mit den besten Ergebnissen. Neben den Ergebnissen zur Behandlungsqualität bietet die AOK in ihrem Gesundheitsnavigator erstmals auch Daten zur Indikationsqualität an.

Seit der Pandemie wird der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) deutlich gestärkt. Denn er soll seinen Teil zum „resilienten Gesundheitssystem“ beitragen. Doch trotz der Milliardenhilfen, hat der Umbau in vielen Gesundheitsämtern gerade erst begonnen...